folgendes möchte Euch über Mich verraten:
Ich war schon als Kind fasziniert von der Zubereitung der Speisen und kann mich gut daran erinnern, wie ich meiner Oma, meiner Mutter oder meiner Tante (richtig, immer nur Frauen und sie haben alle auch arbeiten müssen) neugierig beim Kochen zugeschaut habe.
Wie kriegt man das hin, dass es immer gleich riecht und schmeckt?
Weshalb schmeckt es bei anderen Familien anders?
Das hat mich als Kind interessiert und die Sorge, ob ich es selber jemals lernen werde. In meiner Familie wurde Freestyle gekocht. Kochbücher habe ich in der Küche nicht gesehen, lediglich Notizbücher. So eine Auswahl an Lebensmitteln, wie wir es heute gewohnt sind, kannte ich als Kind nicht, das gab es einfach nicht. Meine beiden Omas haben eine Avocado oder einen Granatapfel nicht mehr kennengelernt, selbst Bananen waren exotisch. Sie haben mit wenigen Lebensmitteln „jongliert“ und konnten aus dem EFFEFF ein tolles Gericht zaubern, weil sie immer wieder die gleichen Produkte verarbeiten mussten. Sie hatten einfach nicht die Qual oder den Luxus der Wahl wie wir sie heute kennen.
Ich bin umgeben von wunderschöner Natur vor allem Wäldern aufgewachsen. Wir hatten die Möglichkeit, Essen aus der Natur zu holen, im Mai eimerweise Heidelbeeren gesammelt und Maiglöckchen für die Deko. Etwas später gab es Walderdbeeren und Himbeeren. Im Sommer und Herbst war ich am glücklichsten, denn da gab es Pilze im Wald. Für Pilze im Wald habe ich alles stehen lassen. Oh mein Gott, ich konnte nie aufhören Pilze zu sammeln und ich wollte nie nach Hause. Pilze sammeln macht glücklich und süchtig. Der Duft von frischen Pfifferlingen, die riecht man schon im Wald, bevor man sie gefunden hat, das müsst ihr Euch mal vorstellen. Wir haben immer für die Vorratshaltung gesammelt. Die ganz kleinen Pilze wurden sauer eingelegt, die größten Pilze und die, die beschädigt oder angefressen waren, wurden getrocknet und der Rest wurde abends mit Ei gebraten und Zwiebeln. Ja da habe ich sehr viele Bilder im Kopf, schöne Bilder. Irgendwann zum Winter war der Keller bestückt mit vielen bunten Gläsern – eine winterliche Schatzkammer.
Essen spielte immer eine elementare Rolle in meinem Leben, vielleicht, weil ich die Knappheit kennengelernt habe und meine Familie viel Zeit dafür aufgebracht hat, Essen zu beschaffen. Vielleicht aber auch, weil mein Gehirn immer eine Sicherung macht, wenn ich besondere kulinarische Momente erlebe 🙂 🙂 🙂 Kennt ihr das auch? Ihr könnt Euch an banale Situationen erinnern, weil ihr dabei gegessen habt? Ich kann mich sehr genau an den Moment erinnern als ich in Frankreich eine Kugel Rosen-Eis gegessen habe, eigentlich keine besondere Situation: Eis auf die Hand, kein Sonnenuntergang, kein besonders schöner Ort, nur mein tolles Eis und schon habe ich die Umgebung und die Situation für immer abgespeichert. Ich habe sehr viele solcher Bilder und Geschichten in meiner Erinnerung und viele Erinnerungen daran, wie ich auf Essen gewartet habe. Ich habe sehnsüchtig auf die erste Gurke gewartet, auf die erste Wassermelone, auf die ersten Pilze und die erste Orange.
Lasst Euch durch die Verfügbarkeit im Supermarkt nicht blenden. Kauft mit Bedacht, kocht mit Hingabe und esst in Dankbarkeit und Respekt. Bananen kosten heute weniger als Kartoffeln….. bleibt das so? Viel wichtiger – wieso?
Diese Seite feiert alle Lebensmittel und deren Zubereitung, feiert mit mir! Ich freue mich riesig über euren Besuch auf meiner Seite und wenn ich euch dazu inspirieren kann Kochen und Backen auch nach einem stressigen Arbeitstag (oder gerade deswegen!) mit allen Sinnen zu genießen, dann bin ich darüber glücklich. Lasst Euch das beste am Genuss nicht nehmen – das Vergnügen der Arbeit. Auf die schönen Stunden mit unseren Familien und Freunden, auf das sie sie nie vergessen werden!

Eure Johanna